Anonymous

Seit dem Anruf vergangene Woche informiere ich mich fast täglich über das Thema Leukämie und Stammzellenspende. Und habe bisher zwei Blog-Einträge zu diesem für mich sehr bewegenden Thema erstellt. Dies werde ich heute erst einmal beenden – auch wenn es mir schwerfällt.

Der Grund dafür liegt in den Anynomitätsregeln der DKMS, auf die ich gestern gestoßen bin. Das Bloggen zu diesem Thema war für mich ein Weg, die Eindrücke und Gefühle, die mich in den vergangenen Tagen durchströmt haben, einzuordnen und zu verarbeiten. Nachdem ich mir die Regeln durchgelesen habe, habe ich mich dazu entschlossen, meine Gedanken auf anderem Weg zu dokumentieren. Ich werde von einem Online- zu einem Offline-Blog wechseln, d.h. ich werde auch weiterhin ein DKMS-Tagebuch führen – allerdings als Word-Dokument auf meinem Notebook.

Die Anonymitätsregeln sollen sowohl den Spender als auch den Empfänger einer Stammzellenspende schützen, indem sie eine zu frühe Kontaktaufnahme zwischen beiden verhindern. Dies soll vermeiden, dass sich der Spender nach dem Empfang der Stammzellen auf seinen Genesungsprozess konzentrieren kann. Dem Spender soll es ermöglicht werden, frei und ohne Druck von außen zu entscheiden, ob er die Spende leisten kann und möchte. Er soll nicht durch den Patienten oder dessen Angehörige dazu gedrängt werden dürfen.

Auch wenn mein Wille, Stammzellen zu spenden, ohne Druck und von mir frei entschieden wurde, kann ich verstehen, worum es der DKMS und der Transplantationsklinik geht.

Nach Ablauf der Anonymitätsfrist werde ich die bis dahin gesammelten Tagebucheinträge nachträglich posten. Allerdings auch dann in einer Form, dass es zu keinen Rückschlüssen auf den Empfänger kommt. Ich denke, das bin ich ihm (oder ihr) schuldig.