Zeit für ein Resümee – Teil 2

Oops, I did it again.

Britney Spears, US-amerikansiche Philosophin 😉

Im letzten Blogeintrag ging es ja darum, was sich in meinem Leben im Zeitraum zwischen März 2020 und September 2023 allgemein so getan hat. In diesem hier geht es um denselben Zeitraum, allerdings wieder mal um das Thema Fernstudium. Um das, was hier jetzt folgt, kurz und prägnant zusammenzufassen, zitiere ich kurz Britney Spears: Oops, I did it again…

Ja, ich habe es wieder getan. Aber was sonst hätte ich auch anderes in der Phase des Corona-Lockdowns mit mir und meiner Zeit anfangen sollen. Das Bachelorstudium der Informatik hatte ich ja im April 2017 parallel zum zu Ende gehenden Master bereits angefangen, war zu dieser Zeit aber noch nicht sicher, ob ich das auch zu einem Abschluss führen wollte oder nicht.

Im Lockdown ging nicht viel – selbst das Treffen mit Freunden, ja sogar mit der Familie war anfangs komplett unmöglich, wollte man nicht einer der zahlreichen Corona-Regeln brechen. Irgendwann waren alle interessanten Serien auf Amazon Prime und Netflix ge-binge-watcht. Auf der Suche nach Beschäftigung kam mir dann wieder die Fernuni in den Sinn. Also schnell mal den Studienverlaufsplan und die Prüfungsordnung gecheckt, was denn schon vorhanden war, was fehlte und wie man Fehlendes schnellstmöglich bekam.

Punktestand am 1. April 2020: 0 von 180 ECTS

Null. Nada. Germany, zero points.

Von den 180 erforderlichen ECTS-Punkten hatte ich noch keinen einzigen. Also wurden erste Gegenmaßnahmen eingeleitet: Ich ließ prüfen, was ich von meinen beiden vorangegangenen Studienleistungen anerkennen lassen konnte. Das Thema Anerkennung habe ich früher immer als cheaten empfunden. Mittlerweile denke ich, dass man mir solche Leistungen nicht anerkennen würde, wenn ich die Leistung nicht irgendwann mal in früheren Lebensphasen erbracht hätte. Also gingen in drei Wellen Anerkennungsanträge in Richtung Prüfungsamt raus.

Anerkennungswelle 1

ModulAnerkennung durchECTS
Mathematische Grundlagen (Kurs 1141)Mathematik für Informatiker 1-3, Uni Paderborn10
Einführung in der imperative Programmierung (Kurs 1613)Informatik A, B und C, Uni Paderborn5
Anerkanntes Nebenfach WirtschaftsinformatikErststudium Wirtschaftsinformatik, Uni Paderborn30

Punktestand am 4. Mai 2020: 45 von 180 ECTS

Wintersemester 2020/21

Im Wintersemester 2020/21 absolvierte ich insgesamt meine ersten drei echten Prüfungen: „Algorithmische Mathematik“ und „Computersysteme“. Dazu nahm ich noch „Einführung in die wissenschaftliche Methodik der Informatik“ mit. Um das Modul erfolgreich abzuschließen, musste zwar keine Prüfung abgelegt werden. Dafür musste aus den zwingend zu bearbeitenden Einsendeaufgaben eine Mindestpunktzahl erreicht werden.

ModulECTS
Algorithmische Mathematik (Kurs 1142)*0
Computersysteme (Kurse 1608 und 1609)10
Einführung in die wissenschaftliche Methodik der Informatik (Kurs 1604)5

*) Eine der Segnungen der Corona-Zeit war die Tatsache, dass es die Freischussregelung gab. Fiel man – wie ich im Fall von „Algorithmische Mathematik“ – durch eine Prüfung, so war man zwar durchgefallen, allerdings hat man keinen seiner drei Versuche geopfert.

Punktestand am 31.03.2020: 60 von 180 ETCS

Anerkennungswelle 2

ModulAnerkennung durchECTS
Grundpraktikum Programmierung (Kurs 1584)Programmierpraktikum aus dem Master PI, Fernuni Hagen10
Vertiefende Konzepte von Datenbanksystemen (Kurse 1664 und 1672)Kurse 1664 und 1672 aus dem Master PI, Fernuni Hagen10
Datenstrukturen und Algorithmen (Kurs 1663)*Informatik A, B und C, Uni Paderborn10
Bachelorseminar verteilte und kooperative Systeme (Kurs 1915)Masterseminar verteilte und kooperative Systeme aus dem Master PI, Fernuni Hagen5
Sicherheit im Internet (Kurse 1866 und 1868)Kurse 1866 und 1868 aus dem Master PI, Fernuni Hagen10
Software-Engineering (Kurs 1793)Kurs 1793 aus dem Master PI, Fernuni Hagen10

*) Die Anerkennung dieses Moduls war kompliziert, denn ich musste den Nachweis führen, dass die Inhalte von Info „A-C“ an der Uni Paderborn gleichwertig zu den Inhalten des Kurses „Datenstrukturen und Algorithmen“ an der Fernuni waren. Kein Problem, sollte man meinen: Einfach die entsprechenden Seiten der Modulhandbücher vergleichen. Aber: Info A-C standen in den Jahren 1994-1996 auf meinem Stundenplan, und Modulhandbücher gab es damals schlicht und ergreifend noch nicht. Im Vorlesungsverzeichnis stand nur, wer die Kurse hielt, wann sie stattfanden und wieviele Semesterwochenstunden dafür angesetzt waren. Ich war auf die kommentierten Vorlesungsverzeichnisse der Fachschaft angewiesen, die allerdings auch nicht alle benötigten Informationen enthielten, die ich für die Anerkennung benötigte. Erst nach mehreren Mails, die zwischen Darmstadt, Paderborn und Hagen ausgetauscht wurden, wurde mir auch dieses Modul endlich anerkannt. Bedanken möchte ich mich hierfür beim Fachstudienberater Informatik an der Uni Paderborn, Herrn Dr. Selke, der mir letztlich die Gleichwertigkeit der Inhalte aus Info C (aus seiner Sicht) bescheinigte: Die Entscheidung, ob die Anerkennung erfolgen konnte, lag natürlich nach wie vor beim Prüfungsamt in Hagen.

Punktestand am 13. September 2021: 115 von 180 ECTS

Sommersemester 2021

Dieses Mal standen mein alter Freund „Algorithmische Mathematik“ und „Einführung in die Objektorientierte Programmierung“ auf dem Plan.

ModulECTS
Algorithmische Mathematik (Kurs 1142)10
Einführung in die objektorientierte Programmierung (Kurs 1618)10

Punktestand am 30.09.2021: 135 von 180

Anerkennungswelle 3

ModulAnerkennung durchECTS
Abschlussmodul: Bachelorarbeit und Reading CourseMasterarbeit aus dem Master PI, Fernuni Hagen15

Punktestand am 30.10.2021: 150 von 180

Wintersemester 2021/22

Für dieses Semester hatte ich mir nur das Modul „Softwaresysteme“ vorgenommen.

ModulECTS
Softwaresysteme (Kurse 1671 und 1801)10

Punktestand am 31.03.2022: 160 von 180

Sommersemester 2022

Das Sommersemester war herausfordernd, denn es stand das Fachpraktikum auf der Liste. Ein Modul, in dem Gruppenarbeit erforderlich ist. Meine drei Mitstreiter waren tatsächlich weltweit verteilt: Kathrin nahm an den Zoom-Sitzungen von Südamerika (ich glaube, es war Bolivien) aus teil.

ModulETCS
Fachpraktikum Internetsicherheit10

Punktestand am 30.09.2022: 170 von 180

Sommersemester 2023

Das letzte noch fehlende Modul war ein hartes: Theoretische Informatik ist so trocken wie es klingt. Sehr formal, sehr mathematisch. Ein Fach, das ich nicht sonderlich mochte, aber letztlich doch besiegte.

Geholfen hat mir dabei mein alter Motivationstrick: Ein Klemmbaustein-Technik-Modell, dieses Mal eine Drehleiter, unausgepackt und in Sichtweite des Schreibtischs gelagert. Das durfte ich erst aufbauen, wenn der Abschluss in trockenen Tüchern ist.

ModulECTS
Grundlagen der Theoretischen Informatik (Kurs 1659)10

Punktestand am 30.09.2023: 180 von 180

Finally…

Am 30. September 2023 stand dann die Briefträgerin an der Tür, in der Hand ein an mich adressiertes, dickeres Einschreiben. Dieses enthielt wie schon beim Master 2018 die Abschlussunterlagen inkl. je zwei bereits beglaubigter Kopien aller enthaltenen Dokumente. Auch wenn ich mir in solchen Momenten wünsche, an einer Präsenzuni studiert zu haben, um eine Verleihung in einem würdigeren Rahmen zu bekommen, überwog natürlich die Freude über den nun auch offiziell dokumentierten Studienabschluss.

Und dann war nur noch ein letzter Schritt zu tun:

Kurs-/Modulbewertungen (wie immer: rein subjektiv)

Algorithmische Mathematik (Kurs 1142)

Boah, direkt als ersten Kurs Algo-Mathe beschreiben zu dürfen (oder müssen), ist echt hart. Es gibt ein paar positive Dinge (Betreuung des Forums, Studientage, das Mentoriat und die Tatsache, dass es sich um eine Auswahlklausur handelt), allerdings wird durch das in meinen Augen nicht brauchbare Skript die Lust auf das Lernen und das Thema allgemein zunichte gemacht.
Zum Skript: Wie gut das Skript aus fachlicher Sicht ist, kann ich nicht einschätzen, das wäre eher eine Aufgabe für echte Mathematiker. Mein Problem mit dem Skript ist didaktischer Natur: Das Ziel des Kurses sollte sein, mathematisches Wissen an Nichtmathematiker zu vermitteln. Ich habe zunächst auch versucht, mit viel Energie und gutem Willen das Skript zum Lernen und Verstehen der Materie zu nutzen. Allerdings brauche ich etwas mehr Prosa und vor allen Dingen Beispiele, an denen gezeigt wird, wie sich die Algorithmen, Sätze und Definitionen praktisch anwenden lassen. Das sehr breite Themenfeld allein auf Basis der sehr formalen und komplexen Formeln abzuhandeln, die sich teilweise über mehrere Seiten erstrecken, halte ich für nicht zielführend.

Inhalte: Elementare Abzählprobleme und diskrete Wahrscheinlichkeiten, Graphen, Bäume und Matchings, Numerik und lineare Algebra, nichtlineare Optimierung, numerische Verfahren zur nichtlinearen Optimierung, lineare Optimierung

Lernart: viel Sekundärliteratur, das unbedingt ultimativ zu empfehlende Online-Mentoriat von Dr. Joachim Herzog, ein paar Nachhilfestunden bei Gregor, ansonsten: Übungsklausuren bolzen, bis der Arzt kommt

Prüfungsart: Open-Book-Online-Klausur, bestanden (3,7)

Bewertung: Eines der beiden dicksten Bretter in diesem Studium, das ich zu bohren hatte. Ich bin froh, das Ding mit einer 3,7 bestanden zu haben. Ohne das Mentoriat von Joachim Herzog und Nachhilfestunden bei meinem Freund Gregor (einem Diplom-Mathematiker ;-)) hätte ich ziemlich alt ausgesehen.

Besonderheit: Obwohl ich die erste Klausur versemmelt habe, habe ich doch noch im ersten Versuch bestanden (Corona-Freischussregelung sei Dank).

Computersysteme I (Kurs 1608)

Ein schöner Kurs, der in die Grundlagen der technischen Informatik einführt. Und zwar von der Booleschen Algebra, Schaltfunktionen und ersten kleineren Schaltnetzen (Halb- und Volladdierer) bis hin zu komplexen Schaltwerken wie Steuerwerken.

Inhalte: Technische Informatik, Schaltnetze, Schaltwerke, komplexe Schaltwerke, Aufbau und Funktionsweise eines Computers

Lernart: Lesen des Kurstextes und mehrfache Bearbeitung von Altklausuren. Und natürlich die Teilnahme am Online-Mentoriat von Frau Dr. Heßeling, unbedingt zu empfehlen: Sie erklärt die Dinge extrem gut und verständlich und versucht, insbesondere in den späteren Veranstaltungen den Teilnehmern ihre Prüfungsängste zu nehmen.

Prüfungsart: Onlineklausur (zusammen mit Kurs 1609), bestanden (3,0)

Bewertung: Schöner, lehrreicher Kurs. Achtung: In den Klausuren muss viel gezeichnet werden (Schaltnetze, Automaten). Unbedingt vorher üben, damit das in der Klausur sitzt.

Besonderheit: Keine

Computersysteme II (Kurs 1609)

Auch der zweite Teil von Computersysteme war interessant und erkenntnisreich, allerdings wurde es hier thematisch auch komplexer.

Inhalte: Befehlssatzarchitekturen, Mikroarchitekturen, Speicherverwaltung, weiterführende Prozessortechnologien

Lernart: Mehrfaches Durcharbeiten des Skriptes, wieder das wunderbare Mentoriat von Frau Dr. Heßeling, Altklausuren bearbeiten

Prüfungsart: s. oben

Bewertung: Auch ein sehr informativer Kurs, der vermittelt, wie ein Computer intern technisch funktioniert.

Besonderheit: Keine

Einführung in die wissenschaftliche Methodik der Informatik (1604)

Hm, was soll ich sagen: Der Kurs bereitet auf die Erstellung von Seminar- und Bachelorarbeiten vor und zeigt, was wissenschaftliches Arbeiten ausmacht und worauf bei Zitaten zu achten ist (Zitierfähigkeit und Zitierwürdigkeit). Der für mich interessanteste Part war definitiv die kurze Einführung in LaTeX: Hier galt es, als Übungsaufgabe ein gegebenes Dokument in LaTeX möglichst 1:1 nachzubilden. Der Lerneffekt war hier für mich am größten.

Inhalte: Informatik als Wissenschaft, Wissenschaftstheorie, wissenschaftliches Arbeiten, Einführung in das Textsatzsystem LaTeX

Lernart/Prüfungsart: Um dieses Modul zu bestehen, mussten nur die Einsendeaufgaben bearbeitet und dort jeweils eine Mindestanzahl an Punkten erreicht werden. Eine Klausur gab es nicht – ebenso wenig wie eine Note. Ergebnis: bestanden

Bewertung: Ein Kurs, der für Studienanfänger und Einsteiger in die Informatik ziemlich hilfreich ist. Da ich schon mehrere wissenschaftliche Arbeiten hinter mir habe und auch schon einen ganz guten Überblick über die Geschichte der Informatik hatte, beschränkte sich mein Erkenntnisgewinn auf erste Erfahrungen mit LaTeX.

Besonderheit: Kein wirklicher Sitz-Schein (immerhin mussten Einsendeaufgaben gelöst werden), aber ein Modul ohne Abschlussprüfung.

Einführung in die objektorientierte Programmierung (Kurs 1618)

Auch wenn ich im Master schon den Kurs „Objektorientierte Programmierung“ (Kurs 1814) hatte, enthielt dieser Kurs trotzdem noch viel Neues für mich. Man lernt eigentlich alles, was man rund um das Thema OOP wissen muss und legt das Grundgerüst, das nötig ist, um das Grundpraktikum Programmierung später erfolgreich abschließen zu können – sofern man vorher noch keine OOP-Erfahrung sammeln konnte.

Inhalte: Objektorientierte Programmierung – Ein Einstieg, Objekte Klassen Kapselung, Typisierung und Subtyping, Klassifizierung von Objekten, Subtyping genauer betrachtet, Vererbung genauer betrachtet, Parametrisierung von Typen, Polymorphie, Bausteine für objektorientierte Programme, Rückruffunktionen und Beobachter, objektorientierte Programmgerüste, Parallelität

Lernart: Bearbeitung des Kurstextes, Teilnahme am Online-Mentoriat, mehrfache Bearbeitung von Altklausuren

Prüfungsart: Onlineklausur, bestanden, Note: 2,3

Bewertung: Interessanter Kurs, der in die unterschiedlichen Konzepte und Besonderheiten einführt, die für das weitere Studium – und besonders auf das Grundpraktikum Programmierung – unerlässlich sind.

Besonderheit: Den letzten Termin des Mentoriats habe ich im Urlaub im Vorgarten unseres Ferienhauses auf Nordstrand mitgemacht. Vor mir der Moordeich, neben mir Schafe, hinter mir das Ferienhaus, unter mir ein Kaltgetränkt. Eine schöne Veranstaltung in einem wundervollen Umfeld.

Datenbanken I (Kurs 1671)

Wenn man in umgekehrter Reihenfolge studiert, also wie ich erst den Master in praktischer Informatik und dann erst den Bachelor Informatik absolviert, kommt man ggf. in die Verlegenheit, dass man auch die Module nicht in der ursprünglich angedachten Reihenfolge angeht. So auch hier: Den Kurs „Datenbanken I“ absolviere ich knapp 9 Jahre nach seinem eigentlichen Nachfolgekurs „Datenbanken II“. Aber egal, auch hier habe ich neue Dinge gelernt und bekannte wiederholt und vertieft.

Inhalte: Einführung, Architektur eines Datenbanksystems, Relationale Datenbanken

Lernart: Mehrfaches Durcharbeiten des Skriptes, Bearbeiten von Altklausuren

Prüfungsart: mündliche Videoprüfung, bestanden, Note: 2,3

Bewertung: Mit diesem Kurs habe ich meinem Datenbankwissen ein weiteres Puzzleteil hinzufügen können.

Besonderheit: Meine erste mündliche Videoprüfung im heimischen Büro. Ich hatte zwar schon einmal eine mündliche Videoprüfung, da saß ich aber in einem Büro in der Fernuni, nur der Prof. war von zuhause zugeschaltet. Dieses Mal waren sowohl die Professorin und ich als auch die Beisitzerin alle aus ihrem jeweiligen Homeoffice zugeschaltet.

Betriebssysteme und Rechnernetze (Kurs 1801)

Der Lerneffekt dieses Moduls war geringer als bei anderen Modulen. Das lag aber weder am Skript noch an der sehr guten mentoriellen Betreuung durch Frau Dr. Ma, sondern einfach an der Tatsache, dass ich sowohl Rechnernetze als auch Betriebssysteme schon im Erststudium in Paderborn gehört habe. Betriebssysteme war sogar mein Vertiefungsgebiet im Informatikbereich, so dass hier wenig Neues auf mich wartete.

Inhalte: Aufgaben eines Betriebssystems, Prozesse und Dateisysteme, Architektur und Anwendungen von Rechnernetzen, Vermittlung in Rechnernetzen

Lernart: Intensives Lesen des Kurstextes, mehrfache Bearbeitung von Altklausuren

Prüfungsart: siehe oben (Kurs 1671)

Bewertung: Wie erwähnt: Gute Wiederholung von bereits bekanntem Stoff. Gute Betreuung von Seiten des Lehrstuhls.

Besonderheit: Keine

Fachpraktikum „Internetsicherheit“ (Kurs 1527)

Einer der aufwändigsten Punkte im gesamten Studium – und mal wieder eine Teamaufgabe. Der Kurs war zweigeteilt: Im ersten Teil ging es darum, in einer virtuellen Testumgebung verschiedene Aufgaben abzuarbeiten: Die Firewall konfigurieren (Ports freischalten und sperren), Tracing von Ereignissen im Netzwerk, Netzwerkfilterung auf Anwendungsebene, etc.

Hatte man alle Aufgaben im ersten Teil erfolgreich bearbeitet, wurde man zu Phase 2 zugelassen. Hier wurden Gruppen mit je ca. vier Studis gebildet, deren Aufgabe es war, zunächst drei unterschiedliche VPN (Virtual Private Network)-Lösungen zu evaluieren und daraus die aus Teamsicht geeignetste zu ermitteln und zu implementieren. Anschließend musste der eigene VPN-Server mit dem Server eines weiteren Teams so zusammengeschaltet und -konfiguriert werden, dass jeder Client von Team A mit jedem Client sowohl des eigenen Teams als auch von Team B kommunizieren konnte.

Eine wunderbar praktische und lehrreiche Aufgabe, die mich dazu bewogen hat, einen eigenen Wireguard-Server ins Internet zu stellen, mit dem ich seitdem herumexperimentiere.

Inhalte: Intensive Auseinandersetzung mit Themen aus dem Bereich Netzwerktechnik und IT-Sicherheit, besonders Konfiguration von Firewalls und Implementierung von VPN-Servern und den angeschlossenen Clients

Lernart: Hands-on, also Server aufsetzen und ausprobieren.

Prüfungsart: Abgegebene Ausarbeitung und Präsentation, Note: 1,0

Bewertung: Zeitlich unheimlich aufwändiges und terminlich zu koordinierendes Modul. Eine besondere Herausforderung bestand darin, dass alle Teammitglieder mit Aufgaben versorgt werden konnten, die ihren Interessen entsprachen. Die Ausarbeitung, die gemeinsam zu erstellen war, wurde in einem Online-LaTeX-Editor erfasst und ein gut aussehendes PDF daraus generiert. Der Lerneffekt war sehr hoch – und hält weiterhin an.

Besonderheit: Das Team war räumlich weit verteilt, Kathrin war regelmäßig aus Südamerika zugeschaltet. Außerdem lag meine Corona-Infektion, die ich mir im Juni 2022 eingefangen hatte, mitten im Bearbeitungszeitraum.

Grundlagen der theoretischen Informatik (Kurs 1659)

Das letzte noch offene Modul vor dem verdienten Abschluss. Auch wenn die Themen sehr interessant und spannend sind und hier wichtiges theoretisches Grundlagenwissen zur Informatik vermittelt wird, habe ich das Modul lange vor mir hergeschoben, bevor ich Mumm genug hatte, um die Klausur anzugehen. Das Modul ist sehr formal und mathematisch gehalten. Es wird viel bewiesen und Modelle anhand von mathematischen Formeln und Definitionen beschrieben. Alles Dinge, die mir nicht wirklich liegen.

Inhalte: Einführung und formale Sprachen, reguläre Sprachen, kontextfreie Sprachen, entscheidbare und erkennbare Sprachen, unentscheidbare Sprachen, Komplexitätstheorie

Lernart: Mehrfach durch den Kurstext gequält. Zusammenfassung auf LaTeX-Basis angefangen, allerdings war das von Anfang an sehr aufwändig und stieß spätestens bei der grafischen Darstellung von Automaten an seine Grenzen, daher später aufgegeben. Viel Sekundärliteratur (3 Printexemplare gekauft und über 10 E-Books aus der UB geladen und gesichtet) und Aufgabensammlungen durchgearbeitet. Alle verfügbaren Altklausuren mehrfach gerechnet.

Prüfungsart: Open-Book-Onlineklausur, bestanden, Note: 3,0

Bewertung: Starker Tobak, interessantes und vor allen Dingen sehr relevantes Grundlagenthema, aber für mich zu mathematisch-formal, um mich damit anzufreunden. Aber es war das letzte noch fehlende Puzzlestück in meinem Studium.

Besonderheit: Ich tue mich sehr schwer mit mathematisch-formalen Skripten. Jeder einzelne Tag war eine einzige Quälerei. Ich habe viel prokrastiniert, aber auch viel gearbeitet und im Sommersemester alles dieser Aufgabe untergeordnet. Der Standardspruch lautete in dieser Zeit: „Das machen wir nach TheoInf.“

Ich brauchte extrem viel Motivation, Inspiration und Zuspruch, um hier am Ball zu bleiben. Unterstützt haben mich natürlich Meike, aber auch Michel aus Lönneberga, dem ich das Skript gezeigt habe (s. Galerie) als auch Alan Turing, eins meiner großen Idole, dessen Arbeitsstätte Bletchley Park ich im März 2023 besucht und dessen Konterfei ich in Form einer 50-Pfund-Note während der Klausur auf meinem Tisch platziert hatte. Euch dreien vielen Dank für Eure Geduld und Inspiration. Ohne Euch hätte ich es nicht geschafft.

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