War was?

Ja, ich war faul. Mein letzter Post stammt aus dem März 2020, und er klang irgendwie nach Aufbruch: Eine neue berufliche Station bei meinem neuen, alten Arbeitgeber. Normalerweise schrieb ich im Abstand von ein paar Monaten etwas ins Blog. Aber was war in den letzten Jahren schon normal? Richtig: Rein gar nichts.

Als ich meinen letzten Blogeintrag schrieb, hörte man etwas von einem neuen Virus, das im weit entfernten China zirkulierte und zu einigen Todesfällen geführt hatte. Das gab es auch in den Jahren davor immer wieder mal – doch dieses Mal war es anders.

Am 13. März 2020 (ein Freitag, der 13. – wie passend) kam die Ansage vom Arbeitgeber: „Packt alles ein, was Ihr dringend braucht, es kann sein, dass ab der kommenden Woche Homeoffice angesagt ist.“ Hm, war das nicht alles etwas überzogen? Naja, dann sitzen wir eben unsere 2-3 Wochen zuhause ab, und im April geht’s dann im Büro weiter. Doch es ging nicht im April weiter, sondern erst im Juni – allerdings erst 2 Jahre später, also 2022. Seitdem fahre ich 1-2 mal pro Woche nach Frankfurt, um im Büro zu arbeiten. Eigentlich könnte ich auch komplett von zuhause aus arbeiten, denn ob ich alleine im Homeoffice oder alleine im Büro sitze, spielt eigentlich keine Rolle, wenn man mal vom radikal verkürzten Weg zum Schreibtisch absieht: 1 Stunde vs. 3 Sekunden. Der Punkt ist: Bis auf eine Kollegin ist keiner da. Warum mache ich das dann trotzdem? Weil ich einen strukturierteren Tagesablauf brauchen und auch nochmal etwas anderes als die eigenen vier Wände sehen will. Die Arbeit wird wohl nie mehr so werden, wie sie vor der Pandemie einmal war.

Was ist in der Zwischenzeit passiert?

Vieles. Viel Schönes, viel Scheiß. Fangen wir doch mal mit den Dingen an, die nicht so toll gelaufen sind:

Momente der Trauer

Da wären zunächst einmal einige Menschen, die von uns gegangen sind, und die mir sehr viel bedeutet haben. Zum Glück nicht vom Corona-Virus dahingerafft, aber was macht die Todesursache schon für einen Unterschied.

Im Juli 2020 ist meine Mutter und im Oktober 2022 dann auch mein Vater gestorben. Zwei großartige, liebevolle Menschen, die mir sehr viel bedeutet haben und denen ich sehr viel verdanke. Beide lebten in ihren letzten Lebensjahren im Pflegeheim, und beide hatten mit ihren jeweiligen Krankheiten und Gebrechen zu kämpfen. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen machten es nicht besser: In der ersten Zeit konnte ich sie überhaupt nicht besuchen, und auch die Zeit danach war mit einem riesigen Aufwand verbunden: Das Betreten des Heims war nur möglich, wenn man über einen negativen Corona-Test verfügte und die eingeschränkteren Besuchszeiten einhielt. Und auch dann durfte man nur mit FFP2-Maske eintreten. Mein Vater hat mich lange Zeit nur mit Maske gesehen – bis zu einem kleinen Spaziergang, als wir ihn das letzte Mal in seinem Rollstuhl quer durch den Kurpark und die restliche Stadt Bad Marienberg geschoben haben und unsere Maske ablegen durften, weil wir außerhalb des Heims unterwegs waren. Es war ein sonniger Tag, den wir zu dritt verbrachten, und der als letzter unbeschwerter Tag mit ihm in meinem Gedächtsnis bleiben wird.

Momente der Freude

Doch es gab auch einige schöne Momente. Ich denke da an einige Urlaube, die wir seit dem Herbst 2021 langsam wieder genießen durften. Oft nur mit Meike, oft mit Freunden waren wir in Deutschland und dem angrenzenden Ausland unterwegs. Ein paar Impressionen sind in der Galerie zu sehen.

Arbeit

Der Jobwechsel ist nun auch schon über 3 Jahre her. Zurück zur alten Firma sollte ja eigentlich ein Klacks sein. Dachte ich. War aber nicht so. Warum? Durch die Corona-Situation hab ich meine neuen Kollegen nur zwei Wochen „in echt“ gesehen – und seitdem vielleicht 5-6 mal in 3D.

Zur Klarstellung: Es mag klingen, als würde ich Homeoffice nicht mögen. Dieser Eindruck ist falsch, ich mag die Flexibilität, die ich dadurch habe, sehr wohl: Hat früher der Handwerker, Schornsteinfeger oder die Telekom angeklopft, weil irgendwas am Haus gemacht werden musste, war Urlaubnehmen angesagt. Heute mit der Möglichkeit, flexibel auch von daheim aus arbeiten zu können, kein Problem mehr. Was allerdings komplett verloren geht ist das ganze zwischenmenschliche, die sozialen Kontakte, die Gespräche in der Kaffeeküche und beim Feierabendbier.

Ich brauche sowieso immer einige Zeit, um mich in eine neue Gruppe zu integrieren, weil ich immer erstmal sehen muss, mit wem ich es so zu tun habe,wie die Leute ticken und wie ich mit ihnen umgehen muss: Verstehen die meinen Humor? Interessiert Person X das Thema Y? Alles Dinge, die man nur im Umgang mit den Leuten so richtig herausfindet. In Homeoffice-Zeiten hat diese ganze Integration nochmal unendlich viel länger gedauert. Das war eine anstrengende Zeit, aber mittlerweile fühle ich mich in der neuen, alten Firma wieder zuhause.

Im nächsten Blogeintrag gibt’s dann noch ein Update zum Thema „Fernstudium“.

Stay tuned!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.